05.08.2016 / Schnell-Ladesäule in Mellrichstadt
Ladeinfrastruktur für Elektromobilisten im Landkreis verbessert sich weiter
- Foto: Tonya Schulz
Eine weitere Schnell-Ladesäule für Elektrofahrzeuge im Landkreis wurde in den vergangenen Tagen bei der Überlandwerk Rhön GmbH (ÜWR) in Mellrichstadt in Betrieb genommen. Nun können auch hier in kurzer Zeit Elektrofahrzeuge geladen werden.
Dass die Elektromobilität im Landkreis nicht nur auf die Modellstadt in Bad Neustadt beschränkt ist und bleibt, zeigte die Einweihung der neuen Schnell-Ladesäule an der Hauptverwaltung des Überlandwerks in Mellrichstadt. Vom stellvertretenden Landrat über Bürgermeister und Stadträte, den Stadtwerken Bad Neustadt als Kooperationspartner des Überlandwerks in Sachen Elektromobilität, der Industrie sowie Vertretern des Vereins M-E-NES, dem Förderverein für Elektromobilität in der Modellstadt, waren so ziemlich alle in Sachen Elektromobilität engagierten Institutionen unserer Region vertreten.
Die offizielle Inbetriebnahme der Ladesäule durch den Geschäftsführer des Überlandwerks, Dipl.-Ing. Helmut Grosser, wurde im Rahmen einer kleinen Feier mit den geladenen Gästen vollzogen. Hierbei betonte Grosser, dass das Überlandwerk als im Eigentum der Gemeinden stehendes 100 Prozent kommunales Unternehmen diesen wichtigen Schritt im Rahmen der Elektromobilität und Energiewende natürlich begleitet, denn das Unternehmen ist ja auch bereits von Beginn an Mitglied bei M-E-NES.
Mit der neuen Ladesäule stehen den Nutzern nun verschiedene Lademöglichkeiten offen. Die Elektromobilisten können über drei verschiedene Steckersysteme ihr Fahrzeug laden. Ob mit Wechsel- oder Drehstrom, geringer oder hoher Leistung. Mit der Hochleistungs-Gleichstromladung kann in ca. 30 Minuten eine Nachladung von bis zu 80 Prozent der Batteriekapazität erfolgen.
Damit sind die Zeiten langen Wartens vorbei. Nach einem kurzen Spaziergang oder der Erledigung eines kleinen Einkaufs oder Bummels kann man wieder weiterfahren. Im Rahmen der M-E-NES-Projekte ist die Überlandwerk-Schnellladesäule in Mellrichstadt baugleich zu den in Bad Neustadt befindlichen Anlagen am Busbahnhof bzw. bei der Firma Preh. Mit dem zukünftig eingesetzten Abrechnungssystem, das den Zahlbetrag über die EC-Karte bzw. über Kreditkarten abrechnet, sind die Nutzer flexibel hinsichtlich der Bezahlung. Denn der vorherige Kauf einer Ladekarte oder einer Zugangskarte zu einem Bezahlsystem ist somit, wie bei vielen anderen Ladesäulen in Deutschland, nicht notwendig.
Bereits unmittelbar nach der Errichtung der Ladesäule war eine rege Nutzung erkennbar. Da die Säule schon im Vorbeifahren erkennbar ist, blieb sie natürlich nicht unentdeckt und wurde sofort, noch vor der offiziellen Inbetriebnahme durch Kunden praktisch getestet. Über entsprechenden Plattformen und Foren wurde die Ladesäule gleichzeitig bekannt gemacht. So wurden in den ersten drei Wochen seit der Errichtung schon über 50 Ladevorgänge verzeichnet.
Mit der neuen Schnellladesäule investiert das Überlandwerk in die Zukunftstechnologie der Elektromobilität. Man wolle gemeinsam mit der Modellstadt Bad Neustadt diesen Schritt gehen – und das nicht aus rein wirtschaftlicher Sicht. Denn ob sich die Ladesäule wirtschaftlich rechnet, sei zum heutigen Zeitpunkt und Verbreitung der Elektromobilität nicht absehbar. Für einen wirtschaftlichen Betrieb müsste der abzurechnende Preis für eine Ladung um ein Vielfaches höher liegen als die Preise, die derzeit in Mellrichstadt und Bad Neustadt abgerechnet werden.
Weitere Informationen unter www.uew-rhoen.de oder Tel. 09776/61-0.
Quelle: Rhön- und Saalepost
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Warum wurde ausgerechnet Bad Neustadt als Modellregion ausgewählt?
In unserer Stadt sind hochmoderne Industrieunternehmen - insbesondere aus dem Bereich der Automobilzulieferer - angesiedelt, die sich mit dem Thema Elektromobilität bereits intensiv beschäftigen. Bad Neustadt wird zusätzlich geprägt durch das Biosphärenreservat Rhön, was ein hohes Umweltbewusstsein der Bevölkerung definiert.
Welches Ziel verfolgt die Modellregion Bad Neustadt?
Die Modellstadt eröffnet die Chance, sich mit innovativen Produkten einen Platz in der Elektromobilität zu sichern und damit nachhaltig Arbeitsplätze in unserer Region zu schaffen.
Wie viele Modellregionen "Elektromobilität" gibt es in Bayern?
Im Jahr 2010 wurden neben Bad Neustadt auch Garmisch-Partenkirchen sowie die Modellregion Elektromobilität Bayerischer Wald (E-WALD) als bayerische Modellinitiativen für Elektromobilität ausgewählt.