29.04.2013 | Abgasfrei durch Unterfranken
Staffelfahrt mit 50 Elektroautos endete mit Fahrzeugschau in Bad Neustadt
Es dürfte wohl Deutschlands längste Elektroauto-parade gewesen sein, die am Samstag in Bad Neustadt (Lkr. Rhön-Grabfeld) ankam. 50 „Stromer“ hatten sich der Staffelfahrt von Kitzingen in die Rhön angeschlossen. Allerhand Prominenz reihte sich in den Tross ein, wobei mehrere Bundes- und Landtagsabgeordnete bereits in Schweinfurt aus der Kolonne ausscherten. So konnte Main-Post-Redakteur Roland Pleier als Moderator bei der Einfahrt auf dem Gelände der 3. Fahrzeugschau für Elektromobilität noch etwa 35 abgasfreie Vierräder willkommen heißen.
Neben dem Moderator begrüßte auch Landrat Thomas Habermann die einfahrenden Fahrzeuge und teilte mit, dass er inzwischen auch mit einem „Stromer“ liebäugele, obgleich ihm in seinem Amt als Dienstkarosse der übliche A 8 zustehe. Bad Neustadts Bürgermeister Bruno Altrichter war indes schon umgestiegen und nahm die Spitze des Korsos ein.
In seinem Opel Ampera chauffierte der Bürgermeister die unterfränkische Weinprinzessin Annalena König und die Gärtnerkönigin Kristina Muther. Beide saßen zum ersten Mal in einem Elektroauto und waren angetan von ihrem Transportmittel, „man gleitet vollkommen lautlos durch die Landschaft“, fand die Weinhoheit aus Rödelsee. Allerdings sei es auch hin und wieder etwas kühl gewesen, weil der Fahrer des Fahrzeugs, in dem sie zuvor gesessen hatten, mit der Heizung etwas zurückhaltend war, um Strom zu sparen.
Doch niemand ist unterwegs auf der Strecke geblieben, freut sich Organisator Sebastian Martin. Ihm gehe es mit der Aktion nicht nur um Aufmerksamkeit für die Fahrzeugschau, vielmehr zeige die 120 Kilometer lange Tour, dass solch eine Distanz durchaus zu bewältigen sei. „Und das für drei Euro auf 100 Kilometer“, rechnete ein Teilnehmer dem Moderator vor. Der geringe Unterhalt lässt spartanischen Komfort vermuten, doch über dieses Stadium sind die „Stromer“ längst hinaus. Einige Fahrzeuge mit Namen bekannter Automarken sind von herkömmlichen Karossen nicht mehr zu unterscheiden. Andere futuristisch anmutende Kleinwagen strahlen mit Flügeltüren und halb offenen Innenraum noch den Charme eines individuellen Fortbewegungsmittels aus.
Eine nahezu komplette Bandbreite elektrischer Zwei- und Vierräder war auf der Fahrzeugschau ausgestellt. Wirtschaftsminister Martin Zeil hatte die Veranstaltung eröffnet und festgestellt, dass inzwischen von einer „kleinen Messe“ gesprochen werden könne. „Angesichts des höchst unangenehmen Wetters fürs nächste Jahr ist über Messezelte nachzudenken“, überlegte Bürgermeister Bruno Altrichter.
Quelle: Mainpost - Eckhard Heise
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Top3 Fragen
Warum wurde ausgerechnet Bad Neustadt als Modellregion ausgewählt?
In unserer Stadt sind hochmoderne Industrieunternehmen - insbesondere aus dem Bereich der Automobilzulieferer - angesiedelt, die sich mit dem Thema Elektromobilität bereits intensiv beschäftigen. Bad Neustadt wird zusätzlich geprägt durch das Biosphärenreservat Rhön, was ein hohes Umweltbewusstsein der Bevölkerung definiert.
Welches Ziel verfolgt die Modellregion Bad Neustadt?
Die Modellstadt eröffnet die Chance, sich mit innovativen Produkten einen Platz in der Elektromobilität zu sichern und damit nachhaltig Arbeitsplätze in unserer Region zu schaffen.
Wie viele Modellregionen "Elektromobilität" gibt es in Bayern?
Im Jahr 2010 wurden neben Bad Neustadt auch Garmisch-Partenkirchen sowie die Modellregion Elektromobilität Bayerischer Wald (E-WALD) als bayerische Modellinitiativen für Elektromobilität ausgewählt.